"Frauen in kirchlichen Ämtern - Reformbewegungen in der Ökumene"
Rund 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten vom 6. bis 9. Dezember auf dem ökumenischen Symposium an der Universität Osnabrück über "Frauen in kirchlichen Ämtern" und verabschiedeten die sogenannten "Osnabrücker Thesen". Diese zeigen deutlich und theologisch begründet, dass die bisherige Argumentation, Frauen von allen kirchlichen Ämtern auszuschließen - auch in der katholischen Kirche - einer grundlegenden Überprüfung bedarf. Die kfd hatte den wissenschaftlichen Kongress von Beginn an mit unterstützt und war mit 19 Personen vor Ort, darunter auch fünf Bundesvorstandsmitglieder. Zusammen mit Partnerinnen der Ökumene verantwortete die kfd zwei Workshops zu "Macht und Charisma" sowie "Segnung, Sendung und Beauftragung" und war an der Gestaltung der Gebete und Gottesdienste beteiligt. Auf dem Kongress wurde zum Ende des Reformationsjubiläums 2017 die Frage nach Frauen in kirchlichen Ämtern aus ökumenischer Perspektive betrachtet und intensiv diskutiert. Die Osnabrücker Professorin Dr. Margit Eckholt, eine der vier hauptverantwortlichen Wissenschaftlerinnen des Symposiums, machte deutlich, wie dringend notwendig es gerade für die römisch-katholische Kirche sei, dass Bewegung in die lange stagnierende Debatte um Dienste und Ämter von Frauen kommt. Dass aus ökumenischer Perspektive die sichtbare Einheit der Kirchen nicht zu erreichen ist, ohne dass es eine Verständigung über den Zugang von Frauen zu allen kirchlichen Ämtern gibt, wurde auf dem viertägigen Symposium deutlich. Bischof Dr. Franz-Josef Bode, Vorsitzender der Pastoralkommission und Diözesanbischof von Osnabrück, nahm ebenfalls am Kongress teil. Er verwies darauf, dass gerade in den letzten Jahren viel Bewegung in das Miteinander von Frauen und Männern in der katholischen Kirche gekommen sei. Eine zukunftsfähige Kirche müsse sich weiter verändern, immer wieder erneuern und auf die "Zeichen der Zeit" Antworten finden, so Bode weiter. Mit Blick auf seinen Bischofsring, der einen stark verwurzelten Baum zeigt, zeichnete Bischof Bode folgendes Bild für die Kirche: "Ein starker Baum kann nicht nur alleine aus seinen Wurzeln leben, sondern braucht auch die aktuelle Nahrung von Licht und Sauerstoff zum Leben und Wachsen." Aus dem kfd-Bundesvorstand nahmen an dem Kongress die stellvertretenden kfd-Bundesvorsitzenden Monika von Palubicki und Prof'in Dr. Agnes Wuckelt sowie Monika Mertens, Ulrike Göken-Huismann, Geistliche Begleiterin, und Präses Pater Dominik Kitta OPraem teil. Auch die geistlichen Leiterinnen/Begleiterinnen der Diözesanverbände Aachen, Freiburg, Limburg und Osnabrück sowie Mitarbeiterinnen der kfd-Bundesgeschäftsstelle und Mitglieder aus den kfd-Diözesanverbänden Aachen, Essen, Freiburg und Osnabrück waren vor Ort. Der kfd-Bundesvorstand wird sich mit den Ergebnissen des Kongresses und der Frage nach der Zulassung von Frauen zu allen kirchlichen Ämtern auseinandersetzen. Bereits seit mehreren Jahrzehnten fordert die kfd die Zulassung von Frauen zum sakramentalen Diakonat und eine größere Beteiligung von Frauen an Leitungsfunktionen der Kirche ein.
Hier geht es zu den "Osnabrücker Thesen": http://www.kfd-bundesverband.de/fileadmin/Bilder/Nachrichten/Osnabru__cker_Thesen_Endversion_2017.pdf