Kollekte Diözesantag 2024: WASSER!Quelle des Lebens
Bei unserem diesjährigen Diözesantag wurden 488,00 Euro bei der Kollekte eingesammelt. Der Diözesanverband Hildesheim wird den Betrag aufrunden und möchten es einem neuen Projekt in den Stadtrandgebieten von Cochabamba dem Projekt „MIGRANTINNEN ALS FÜHRUNGSPERSÖNLICHKEITEN IN IHREN FAMILIEN“ zukommen lassen. Die Frauen leisten mit einfachsten Mittel eine unglaubliche Arbeit, die wir mit der gesammelten Kollekte gerne unterstützen möchten.
Dieses Projekt ist ein reines Projekt von und für Frauen. Aufgrund von negativen Auswirkungen des Klimawandels, ihrer Bildung und der Gesundheit ihrer Kinder sowie der Abwesenheit ihrer Eltern (aufgrund von Arbeit in weit entfernten Orten, Verlassenheit oder Tod) sind die Frauen mit ihren Familien aus den ländlichen Gebieten abgewandert und haben sich in der Peripherie der Städte niedergelassen. Sie leben sie nun in prekär gebauten Häusern mit kleinen Räumen und steinigen Böden und kümmern sich um ihre Familien, an den Randgebieten der Städte – ohne Stadtplanung, ohne sanitäre Anlage, ohne Straßen, ohne andere Dienstleistungen - untergeordnet und chaotisch und vor allem ohne Wasser. Das Wasser muss in dieser Region per Tankwagen angekauft werden. Über neun Monate im Jahr bekommen sie so ihr Wasser. In den restliche knapp drei Monaten sammeln sie Wasser während der Regenzeit von den Dächern ihrer Häuser. Dafür haben sie Regenwasser-Sammelsysteme und -tanks installiert.
Zur Selbstversorgung ihrer Familien haben sie kleine Gemüsegärten angelegt, hauptsächlich in recycelten Materialien wie Autoreifen, Badewannen, Eimern und alten Badewannen, die als Töpfe dienen. Sie nennen sie "produktive Höfe". Ihre Düngemittel und Topfsubstrate stellen sie aus organischen Materialien her, die sie in ihrer Umgebung finden (Tiermist, Baumkompost, Ameisenkot, Getreidespelzen, Knochenmehl und Steine). So produzieren sie Blattgemüse, Knollen, Gewürz- und Zierkräuter zunächst für den Eigenbedarf und verkaufen den Überschuss, um ein zusätzliches Einkommen für den Lebensunterhalt ihrer Familien zu erzielen.
Was sie am dringendsten brauchen, sind Wassersammelsysteme, Plastiktanks zur Wasserspeicherung, Netze und Saatgut für produktive Terrassen. Durch den Aufbau von Selbstwertgefühl, Gleichberechtigung, gesunde und nahrhafte Lebensmittel und die Erzielung eines zusätzlichen Einkommens sind sie zu führenden Persönlichkeiten in ihren Familien und ihrer Gemeinschaft geworden.
Wir freuen uns, dieses Projekt unterstützen zu können und danken Dr. Dietmar Müßig, Referent für Bolivienpartnerschaft und Ökotheologie im Bistum Hildesheim, dafür, dass er uns auf das Projekt aufmerksam gemacht hat.