kfd begrüßt ökumenische Stellungnahme zur Suizidbeihilfe

Die Landesarbeitsgemeinschaft Niedersachsen der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) begrüßt die gemeinsame ökumenische Stellungnahme der katholischen Bischöfe und evangelischen Leitenden Geistlichen in Niedersachsen und Bremen zur Suizidbeihilfe

Die Landesarbeitsgemeinschaft Niedersachsen der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) hat auf ihrer Tagung am 17.03.2022 die ökumenische Stellungnahme begrüßt. Die kfd setzt sich für eine Kultur würdigen Sterbens und intensiver Sterbebegleitung in unserer Gesellschaft ein, sowie für die Stärkung der Begleitung schwerstkranker Menschen in Form der Palliativ- und Hospizarbeit. Somit schließt sie sich der Stellungnahme an, in der es heißt: „Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) vom 26. Februar 2020 haben Menschen in Deutschland das Recht auf ein selbstbestimmtes Sterben, einschließlich eines eigenverantwortlichen Suizids mit freiwilliger Assistenz. Diesem Urteil und seiner Begründung liegt nach unserer Auffassung ein Verständnis von Selbstbestimmung zugrunde, welches die Balance von Autonomie und Verantwortung, von Freiheit und Fürsorge, von Individualität und einem Leben in Beziehungen nicht so wahrt, wie es für ein humanes Zusammenleben erforderlich ist.“ Die rechtlichen Möglichkeiten im Rahmen der Palliativmedizin bieten vielfältige Möglichkeiten, am Lebensende gut begleitet und ohne unnötige Schmerzen zu sein. Der vermehrte Ruf nach der Suizidbeihilfe, wie das Bundesverfassungsgericht es bestätigt hat, ist letztendlich der Angst vor Einsamkeit und Schmerzen am Lebensende, sowie der Überforderung aller Angehörigen mit dem Tod. Dieser Tendenz kann nur mit einem gesellschaftlichen Umdenken und gesellschaftlicher Anstrengungen zur besseren Begleitung Sterbender entgegengewirkt werden. „Auf dem Hintergrund ihres christlichen Menschenbildes wollen sich die Kirchen in Niedersachsen und Bremen mit dieser gemeinsam erarbeiteten Position kritisch-konstruktiv am gesellschaftlichen und politischen Diskurs über rechtliche wie praktische Folgen des BVerfG-Urteils beteiligen und aus einer grundsätzlich lebensbejahenden Haltung heraus ethisch verantwortlich handeln.,“ heißt es weiter in der Stellungnahme. „Kranke und Sterbende haben ein Recht auf einen würdevollen Platz in unserer Gesellschaft. Menschen dürfen am Ende ihres Lebens auf die Fürsorge anderer angewiesen sein. Eine fürsorgliche Sterbebegleitung zu etablieren und eine Sterbekultur zu entwickeln, die den Tod als einen Teil des Lebens begreift, ist die zentrale Herausforderung für unsere Gesellschaft", erklärt Ilse Nemann-Brak als LAG-Vorsitzende der kfd.

Information: Die Landesarbeitsgemeinschaft Niedersachsen der Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) setzt sich zusammen aus den Diözesanverbänden der kfd Hildesheim und kfd Osnabrück, sowie dem kfd Landesverband Oldenburg. Mit ihren insgesamt 43.000 Mitgliedern ist sie ein starker Frauenverband in Niedersachsen.